Kraniche auf ihrer Flugroute entlang der Ostsee und dem Bodden

Jedes Jahr zieht es ihn im Frühjahr und im Herbst zur Rast auf den Darß – den Kranich. Dabei ziehen die Kraniche auf ihrer Flugroute zwischen der Ostsee und der südlichen Küste des Boddens und können zu tausenden beobachtet werden. Am Tag sind sie vor allem auf abgeernteten Feldern, besonders auf Maisfeldern, zu finden. Dort finden sie auf ihrem Kranichzug die nötige Nahrung um sich die wichtigen Energiereserven für ihren Weiterflug in den Süden zu holen.

Kraniche rasten auf dem Darß

Kraniche auf dem Darß – @pixabay – emkanicepic

Der Darß im Herbst

Im Herbst sind die Kraniche vor allem ab Mitte September bis Oktober zu beobachten. Hier sammeln sich die insgesamt rund 100 00 Tiere in ihren Formationen in der Luft als auch in den Flachen Boddengewässern. Die höchste Zahl an Kranichen ist dabei Mitte Oktober zu erwarten. Zu dieser Zeit lohnt es sich besonders, die vielen Beobachtungsstandorte zu besuchen, denn die Flugroute der Kraniche ist rings um den Bodden. Im Frühjahr sind es weitaus weniger Tiere, die auf ihrer Kraniche Flugroute auf dem Darß und dem Umland Halt machen, deswegen ist für die Kranichbeobachtung der Herbst besser geeignet.

Kranichbeobachtungen auf dem Darß – die beste Zeit

Die ersten Kraniche können ab Anfang September beobachtet werden. Der Spätsommer lässt hier viele Naturschauspiele zu: der erste Nebel zieht auf und gerade für Hobbyfotografen ist der September dafür ein idealer Monat. Die Anzahl an Urlaubsgästen ist um den 3. Oktober aufgrund des Feiertags immer recht hoch. Wer also eine etwas ruhigere Zeit auf dem Darß im Herbst verbringen möchte, sollte eher später anreisen. Der beste Zeitraum allerdings, um möglichst viele Kraniche bei ihrer Rast und dem Kranichzug zu beobachten ist Mitte Oktober. Dies ist natürlich auch sehr wetterabhängig, allerdings ist die Anzahl an Kranichen, die es zu sehen gibt da am höchsten.

Der Darß hat sich mittlerweile auf die vielen Besucher im Herbst eingestellt. Es gibt viele Fahrradverleih – Shops, denn mit dem Fahrrad können auch Hobby – Beobachter schnell an die gefragten Beobachtungsorte kommen. Sehr professionell sind die angebotenen Fotoworkshops und Fotowettbewerbe, die in vielen Orten auf dem Darß angeboten werden. Auch Technik zum Ausleihen, beispielsweise im Max Hünten Haus in Zingst, kann man hier finden.

Kranichbeobachtungen auf dem Darß – die begehrtesten Plätze

In den Morgenstunden, wenn die Sonne aufgeht und der Frühnebel noch über dem Bodden und den Sundischen Wiesen liegt, sind die Deiche in der Nähe der Insel Kirr meist voller Fotografen und Beobachter. Mit einem guten Objektiv lassen sich hier tolle Bilder vom Kranichen bei Sonnenaufgang einfangen, wenn die Kraniche aufsteigen oder in Richtung Futterstellen fliegen. Auch die Meiningenbrücke ist ein leicht zugänglicher Platz, auch wenn hier Ferngläser mit hoher Brennweite aufgrund der Entfernung nötig sind. Sowohl in der Nähe der Meiningenbrück, als auch am Deich entlang des Boddens gibt es zudem zahlreiche Unterstände oder auch Rastplätze, die vom Ort Zingst aus schnell mit dem Fahrrad erreichbar sind.

Beobachtungsplattformen und Unterstände

Um die Kraniche zu beobachten und die besten Kranich Bilder zu einzufangen, so dass die Tiere nicht gestört werden, gibt es südlich von Zingst und auch am Pramer Ort Aussichtspunkte mit mehreren Aussichtshütten und Plattformen. Diese bieten einen guten Blick über den Bodden, die Insel Kirr oder auch die Barther Oie, welche gern von den Kranichen als Ruhe und Schlafplätze genutzt werden. Am Pramer Ort sieht man von der Aussichtshütte aus die Kraniche auf der Insel Großer Werder. Um den Kranichen eine ungestörte Rast zu ermöglichen, ist ein ruhiges Verhalten und genügend Abstand von den Tieren sehr wichtig. Kraniche sind sehr wachsame Tiere. Jede Störung, bei dem die Tiere aufblicken, aufgeschreckt werden und anschließend davon fliegen kostet sie unnötige Kraft. Aus diesem Grund ist der Weg zum Pramort zur Zeit der Kranichbeobachtung gesperrt. Einzig mit der Nationalpark-Card „Beobachten ohne zu stören“ kann Pramort betreten werden. Dabei darf immer nur eine bestimmte Zahl an Beobachtern in dieses Gebiet, um die Tiere in ihrer natürlichen und geschützten Umgebung nicht zu stören.

Kranichbeobachtung am Pramort

Kraniche beobachten am Pramer Ort

Vom Schiff aus auf dem Bodden

Auch vom Schiff aus oder bei einer Tour über den Bodden können die Kraniche gut beobachtet werden. Diese Schiffstouren werden zur Zeit der Kranichrast oft in der Dämmerung angeboten, um optimale Sichtbedingungen auf die Zugvögel zu haben. Auf den Schiffen gibt es meist Ferngläser zum Leihen, oder man bringt das eigene Fernglas für die Kranichbeobachtung gleich mit. Die Besonderheit bei der Kranichbeobachtung vom Schiff besteht darin, dass näher an die Inseln im Bodden herangefahren werden kann und so plötzlich aufsteigende Flugformationen der Kraniche am besten erlebt werden können. Besonders in der „Woche des Kranichs“ sind diese besonders begehrt.

Kranichfahrten der Reederei ab Zingst Große Kranichtour (4 Stunden) jeden Mittwoch, Freitag und Samstag
vom 13.09. bis 30.09.2023 Abfahrt ab Hafen/Zingst: 16:30 Uhr, Ankunft: 20:30 Uhr,
vom 01.10. bis 21.10.2023 Abfahrt ab Hafen/Zingst: 16:30 Uhr, Ankunft: 20:00 UhrKleine Kranichtour (2 Stunden), jeden Dienstag und Donnerstag
vom 12.09. bis 21.09.2023 Abfahrt ab Hafen/Zingst: 17:30 Uhr, Ankunft: 19:30 Uhr,
vom 26.09. bis 05.10.2023 Abfahrt ab Hafen/Zingst: 17:00 Uhr, Ankunft: 19:00 Uhr,
vom 10.10. bis 24.10.2023 Abfahrt ab Hafen/Zingst: 16:30 Uhr, Ankunft: 18:30 Uhr

Telefon: 0 3831 / 26 81 0  oder per Online-Buchung einer „einfachen Fahrt“ ab Zingst nach Zingst.

(Alle Angaben ohne Gewähr)

Dem Kranich noch ein Stück näher – das NABU – Kranichzentrum in Groß Mohrdorf

Wer den Kranichen noch ein Stück mehr auf die Spur kommen möchte, kann das NABU – Kranichzentrum in Groß Mohrdorf besuchen. Von hier aus werden in den Monaten September und Oktober zu verschiedenen Tageszeiten zahlreiche Exkursionen geplant:

  • „Wir lauschen dem Erwachen der Natur“ findet sehr zeitig, in der Morgen-Dämmerung, statt. Mit einem Kranich Ranger geht es zu den Abflugflächen der Kraniche die in den morgendlichen Abflug zu ihren Nahrungsgebieten starten.
  • „Den Kranichen auf den Teller geschaut“ nennt sich die Exkursion zu den Nahrungsgebieten der Vögel des Glücks. Begleitet von einem Ranger in einem Kranich-Kleinbus können so an verschiedenen Tagen in den Vormittagsstunden die Kraniche bei der Nahrungsaufnahme beobachtet werden.
  • „Auf dem Weg ins Schlafzimmer der Kraniche“ nennt sich die vom NABU-Kranichzentrum organisierte Kranichbeobachtung in den Abendstunden. Gesättigt können die Kraniche beobachtet werden, wie sie zurück in ihre Ruhe- und Schlafgebiete an den Werder-Inseln aufbrechen. Die Beobachtungsgebiete können hierbei wechseln.

Auch eine exklusiv-Tour kann mit dem NABU-Kranichzentrum geplant werden. Hierbei können Familien oder Personengruppen allein mit dem Kranich-Ranger auf Kranich-Exkursion gehen und den Zauber der Vögel des Glücks ganz individuell entdecken.

Tipps für eine erfolgreiche Kranichbeobachtung

  • die Nationalpark-Card „Beobachten ohne zu stören“ ist sehr begehrt. Wer eine Kranichbeobachtung plant, sollte sich am besten rechtzeitig darum kümmern. Der Flyer verrät dazu mehr
  • auch die Plätze auf den Booten in Richtung Große Kirr sind besonders im Herbst sehr hoch frequentiert. Die Schiffe legen im September und November zu unterschiedliche Zeiten ab. Fahrten gib es ab Zingst und ab Prerow, wobei die Schiffe ab Zingst näher an die Insel Kirr heranfahren. Frühes da sein sichert hier auf jeden Fall einen Platz

Wo kann man Kraniche tagsüber beobachen?

  • die beste Tageszeit ist der Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang, wer tagsüber Kraniche beobachten möchte, kann dies auf den Feldern entlang der L211 tun. Auch wenn die Felder nicht abgesperrt sind, ist ein Abstand zum Fotografieren und Beobachten der Tiere sehr wichtig
  • für die besten Kranich Bilder ist aufgrund des zu haltenden Abstandes ein Teleobjektiv ab 300mm empfehlenswert. Gut beraten können hier sicher die vielen Fotoworkshops auf dem Darß.